WHO will Dringlichkeitskomitee wegen Affenpocken erneut zusammenrufen

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will erneut ihre Experten zum weltweiten Ausbruch der Affenpocken zusammenrufen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kündigte gestern in Genf an, das zuständige Dringlichkeitskomitee werde „in der Woche vom 18. Juli oder früher“ tagen.
Am 23. Juni hatte die WHO ein Notfalltreffen ihrer Experten einberufen, um über die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands zu beraten. Sie beschieden jedoch, dass diese Schwelle noch nicht erreicht sei. „Meine Teams verfolgen die Daten“, sagte der WHO-Chef nun. Es müsse erneut beraten werden.
Mit einem Anteil von 81,6 Prozent an den bislang 6.027 erfassten Fällen bei der WHO ist Europa die bei Weitem am stärksten betroffene Weltregion des aktuellen Ausbruchs von Affenpocken. Die Krankheit, die üblicherweise in zentral- und westafrikanischen Ländern vorkommt, wird seit Mai in anderen Erdteilen registriert.
Bislang waren laut WHO 58 Länder betroffen. Europa sei derzeit das „Epizentrum“ dieses Ausbruchs, sagte Tedros. Dort würden mehr als 80 Prozent aller Fälle registriert.
Die vom aktuellen Ausbruch am stärksten betroffenen Länder sind den Angaben zufolge Deutschland, Großbritannien und Spanien mit jeweils mehr als 1.000 Fällen.
Wie die WHO heute nach einer Auswertung mitteilte, handelt es sich typischerweise um Männer unter 40 Jahren, die in Europa leben und sexuelle Beziehungen zu Männern haben.
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