Zahl der Cholera-Fälle in Somalia steigt
Bonn – Die Hilfsorganisation Care berichtet von einer steigenden Zahl an Cholera-Erkrankungen in Somalia. Bis zu 50.000 Menschen seien im laufenden Jahr bereits von schwerem akutem Durchfall betroffen, sagte Care-Mitarbeiterin Jennifer Bose heute in Bonn. Es sei politisch nicht immer gewollt, die Erkrankung als Cholera zu benennen; auch reichten die Kapazitäten oft nicht für medizinische Tests. Es gebe aber immer wieder Todesfälle.
Sauberes Trinkwasser und Tabs zur Wasserreinigung böten erste Abhilfe, so Bose weiter. Seit der großen Hungersnot in dem ostafrikanischen Land 2011 sei viel passiert: Vor allem hätten Helfer inzwischen einen besseren Zugang zu den notleidenden Menschen. Dennoch sei Somalia weiterhin chronisch unterversorgt, ergänzte Care-Sprecherin Sabine Wilke. Von 8,3 Milliarden Euro, die an Ostafrika-Hilfe laut UN-Schätzungen nötig wären, fehlt noch etwa ein Viertel.
Durch mehrere schwere Krisen – Syrien, den Jemen, Ostafrika und Nordnigeria – potenziere sich die Not, so Wilke weiter. „In den einzelnen Ländern kommt einfach nicht genug Hilfe an.“ Somalia stehe derzeit auf Stufe vier der internationalen Skala für Ernährungssicherheit; das entspricht einer Notsituation (Emergency). Stufe fünf ist eine offizielle Hungersnot (Famine).
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