Zahl der Coronafälle in Afrika sinkt leicht

Durban – Obwohl in Afrika erst 1,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, beginnt die Zahl der Fälle leicht zu sinken. Im Wochenvergleich gingen die Neuinfektionen laut John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) um 15 Prozent auf 239.000 Fälle zurück.
Allerdings warnte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Matshidiso Moeti, vor zu viel Optimismus. „Der Kontinent befindet sich noch immer im Griff der dritten Infektionswelle, wir sind definitiv noch nicht aus dem Gröbsten raus.“
Die Anfang Mai erstmals registrierte Infektionswelle wird von der hochansteckenden Delta-Variante getrieben und führt nun im Westen des Kontinents zu steigenden Fallzahlen. Bisher hat Afrika 82 Millionen Impfdosen beschafft.
„Wenn wir eine zweimalige Impfung ansetzen, benötigen wir 820 Millionen Dosen Impfstoff, um bis zum Jahresende das Ziel einer zu 30 Prozent komplett durchgeimpften Bevölkerung auf dem Kontinent zu erreichen“, sagte Moeti.
Als einer der letzten Staaten in Afrika hat Tansania nun eine landesweite Coronaimpfaktion ausgerollt. Damit hat neben Eritrea nur noch Burundi keine landesweiten Impfaktionen gestartet. Es plane aber entsprechende Schritte, so Nkengasong.
Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC gut 6,5 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 167.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen.
Dennoch macht Afrika offiziell lediglich 3,4 Prozent der weltweiten Infektionsfälle aus. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren.
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