Ausland

Zoonosen auf dem Vormarsch, Hochstand bei Listeriosefällen

  • Mittwoch, 11. Dezember 2024
/fotoliaxrender, stock.adobe.com
/fotoliaxrender, stock.adobe.com

Stockholm/Parma – Campylobacteriose und Salmonellose waren im vergangenen Jahr die am häufigsten ge­meldeten zoonotischen Erkrankungen beim Menschen in der Europäischen Union (EU). Im Jahr 2023 wurden 148.181 Campylobacteriosefälle gemeldet, was einen Anstieg gegenüber 139.225 im Jahr 2022 bedeutet.

Das geht aus dem neuen Jahresbericht „EU One Health Zoonoses Report“ hervor, den die European Food Safety Authority (EFSA) und das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) herausgeben.

Danach war die Salmonellose die am zweithäufigsten gemeldete gastrointestinale Infektion beim Menschen – mit 77.486 Fällen, verglichen mit 65.478 Fällen im Jahr 2022. 15 Mitgliedstaaten und das Vereinigte König­reich haben laut dem Report alle festgelegten Ziele für die Reduzierung von Salmonellen bei Geflügel erreicht. Dies ist ein Rückgang gegenüber 2022, als 19 Mitgliedstaaten die Zielvorgaben vollständig erfüllten.

„Das anhaltende Vorkommen von Salmonellen in Geflügelpopulationen macht deutlich, dass bei der Bekäm­pfung lebensmittelbedingter Krankheiten ständige Wachsamkeit geboten ist. Verbesserte Überwachungs­instrumente wie die Ganzgenomsequenzierung sind von unschätzbarem Wert, um Ausbrüche effektiver zu erkennen und zu bekämpfen“, sagte Frank Verdonck, Leiter des EFSA-Referats Biologische Gefahren, Tier­gesundheit und Tierschutz.

Die Zahl der gemeldeten Listeriose-Fälle beim Menschen ist laut dem Report von 2019 bis 2023 kontinuier­lich gestiegen und erreichte vergangenes Jahr mit 2.952 Fällen den höchsten Stand seit 2007. Kontaminierte verzehrfertige Lebensmittel wie kalt geräucherter Lachs, Fleisch- und Milchprodukte, sind die häufigste Quelle für Infektionen.

Der Bericht enthält auch Daten zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen, das heißt zu Ereignisse, bei denen mindestens zwei Personen durch dasselbe kontaminierte Lebensmittel an derselben Krankheit erkran­ken. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 5.691 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gemeldet, was im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang bedeutet.

Allerdings stieg die Zahl der damit verbundenen Krankheitsfälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle, wobei die Zahl der Todesfälle den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt erreichte. Salmonellen waren weiter­hin die Hauptursache für lebensmittelbedingte Ausbrüche, Fälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle.

„Der Anstieg der schwerwiegenden Folgen von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen verdeutlicht die anhaltende Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Salmonellen und andere lebensmittelbedingte Krankheitserreger“, sagte Celine Gossner, Leiterin der Abteilung Neu auftretende, lebensmittelbedingte und vektorübertragene Krankheiten des ECDC.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung