Der Beginn der Dialyse – die Bauchfelldialyse
Wie war eigentlich der Beginn der Dialysezeit? Für Paul Behrend kam er jedenfalls nicht überraschend. „Ich wusste schon mit 30 Jahren oder sogar noch früher, dass eine Dialyse irgendwann für mich unausweichlich sein würde. Dennoch war ich einigermaßen schockiert und aufgeregt, als es endlich so weit war“, berichtet er.
Zunächst stand eine Grundsatzentscheidung an: Bauchfell- oder Hämodialyse? Nach der Beratung mit seiner Nephrologin entschied sich Behrend für die Bauchfelldialyse, „weil ich die zu Hause machen konnte.“ Für diese Peritonealdialyse musste ihm zunächst ein Katheter in die Bauchhöhle implantiert werden. Über diesen Katheter wurde ihm dann regelmäßig eine Dialyselösung in den Bauchraum gefüllt und dort über mehrere Stunden belassen.
Die kleinmolekularen Substanzen konnten aus dem Blut über die Kapillargefäße des Bauchfells in die Dialyselösung übertreten, da ein Konzentrationsgefälle herrscht. Die Dialyselösung musste nach vier bis fünf Stunden abgelassen und durch eine frische ersetzt werden. „Vom Verfahren her war es eigentlich recht einfach. Dennoch war es schon ein merkwürdiges Gefühl, sich regelmäßig etwa zwei Liter Wasser in den Bauch zu füllen“, meinte Behrend.
Er sei jedoch in einer längeren Trainingszeit intensiv auf die Peritonealdialyse vorbereitet worden. „Das hat mir sehr geholfen. Die Pflegerin hat mich gelehrt, wie ich diese Dialyse zu Hause möglichst steril durchführen konnte. Man muss beispielsweise immer einen Mundschutz tragen. Fenster und Türen sollten während der Dialyse immer geschlossen bleiben.“
Doch zu seiner eigenen Überraschung ist Behrend damit „ganz gut fertig geworden. Der Einstieg in die Dialyse ist mir durch diese Bauchfelldialyse leicht gemacht worden, weil ich viele meiner Ängste dadurch abbauen konnte“. Er sei durch die Beschäftigung mit „den technischen Dingen“ zunächst einmal von seinem persönlichen Leid abgelenkt worden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: