Dr. werden ist nicht schwer...
Erst Gehversuche auf wissenschaftlichem Terrain
Als ich mich vor geraumer Zeit an meiner aktuellen Klinik vorstellte, fragte ich natürlich auch, ob sich die Abteilung an Forschung und Lehre beteiligt – schließlich handelt es sich um ein akademisches Lehrkrankenhaus. Einerseits weiß ich um die Beeinträchtigungen des normalen Ablaufs, die durch die Zusatztätigkeit entstehen können. Andererseits haben mir wohldosierte Zusatzeinsätze immer Freude bereitet. So wurde mir bereits damals berichtet, dass man sich aktuell in Verhandlungen befinde, um an einer Studie teilzunehmen.
Vor kurzem hat mein Chef dann gemeint, dass alle Mitarbeiter noch eine Schulung brauchen, um an der Studie teilzunehmen. Unter dem ärztlichen Personal befanden sich noch einige Mitarbeiter, denen eben diese Schulung fehlte. Auch ich gehörte dazu. Als einziger meldete ich mich recht direkt für eine solche Veranstaltung an.
Leider fand diese recht weit von meinem Arbeitsort entfernt statt, so dass ich neben einem freien Tag auch noch eine Unterkunft und – wenn man schon mal in der Gegend ist – den Besuch bei ein paar Bekannten organisieren musste.
Einmal am Veranstaltungsort war ich recht schnell ernüchtert. Ich senkte den Teilnehmeraltersdurchschnitt merklich. Zudem lag ein Schwerpunkt des Seminars– was weder aus Beschreibung noch Anmeldung hervorging – im niedergelassenen Bereich. Der Erkenntnisgewinn war recht überschaubar: ein Infoblatt mit anschließender Onlinebefragung hätte es sicher auch gemacht und hätte summa summarum nicht mehr als eine Stunde gedauert. Also war außer Spesen…
Nun bin ich zumindest zertifiziert geschult und kann es kaum erwarten, wie sich die Dinge rund um die Studie, die bereits seit Wochen in aller Munde befindet, weiterentwickeln.
Kann „coming soon“ nicht ausstehen/abwarten,
Euer Anton Pulmonalis
P.S.: Als Antwort auf die ersten beiden Leserbeiträge muss ich klarstellen, dass die Klinik die Seminarkosten getragen hat. Zudem muss man auch in diesem Fall den Chef in Schutz nehmen. Die Fortbildung wird von dem Unternehmen verlangt, das die Studie finanziert. Interessanter wird die Frage sein, wieviel die Klinik pro Studienpatient erhält. Ich bleibe am Ball...
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