Ausdauersport und Krafttraining (aber auch Tai-Chi) halten Geist im Alter wach
Es gibt schon lange gute Gründe, älteren Patienten mehr Bewegung zu verschreiben. Ausdauersport kann Menschen über 50 Jahren helfen, die Blutgefäße geschmeidig zu halten, indem er das Fortschreiten der Atherosklerose bremst, und er kann zusammen mit einer gesunden Ernährung auch einem Typ-2-Diabetes vorbeugen. Eine weitere Motivation liefert jetzt eine Meta-Analyse von Sportwissenschaftlern der Universität Canberra in Australien.
Joseph Northey und Mitarbeiter haben die Ergebnisse aus 39 randomisierten kontrollierten Studien ausgewertet, die den Einfluss unterschiedlicher Sportarten auf die geistigen Leistungen untersucht haben. Untersucht wurden die globale Kognition, Aufmerksamkeit, Exekutivfunktion (gemeint sind Denkprozesse, die für zielorientierte Verhaltensweisen zuständig sind) sowie Arbeits- und Langzeitgedächtnis.
Die meisten Studien kamen zu einem positiven Ergebnis. Jegliche Art von sportlicher Aktivität kann die kognitive Fähigkeit von älteren Menschen steigern. Auch Menschen, die vorher keinen Sport getrieben haben, profitierten von dem Training. Dabei scheint es zweitrangig zu sein, welche Sportart aufgenommen wird. Selbst eher meditative Betätigungen wie Yoga oder Tai-Chi erzielten eine Wirkung.
Auch Menschen mit funktionellen Einschränkungen sollten eine Sportart finden, die ihnen nutzt, solange sie sie durchführen. Northey denkt dabei an Tai-Chi, das geringe Ansprüche an die körperliche Leistungsfähigkeit stellt, aber über das Training von koordinierten Bewegungen helfen könnte, den Geist im Alter wachzuhalten. Die Evidenz zum Nutzen von Tai-Chi kann sich allerdings erst auf wenige Untersuchungen stützen. Hier sind weitere Studien erforderlich, meint Northey.
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