Cannabis: Mehr Autounfälle durch „four-twenty“
420 oder „four-twenty“ ist in den USA ein altes Codewort für Cannabis. Der 20. April („four-twenty“) ist deshalb für viele junge Studenten eine gute Gelegenheit, die Frühlingssonne in einem öffentlichen Park zu genießen und am besten um 4 Uhr 20 („four-twenty“) nachmittags einen „Joint“ zu genießen. Der Kult, den sich Anfang der 1970er-Jahre einige Hippies ausgedacht haben, ist so populär, dass sich seine Auswirkungen in den Statistiken der National Highway Traffic Safety Administration zeigen – als temporärer Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle.
Wie Donald Redelmeier von der Universität Toronto jetzt ermittelt hat, kommt es jedes Jahr am Nachmittag des 20. April zu einem Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle um zwölf Prozent (bei Fahrern aller Altersgruppen). Bei den unter 21-Jährigen nahm die Zahl der Todesfälle sogar um 38 Prozent zu.
Dass es gefährlich ist, sich im bekifften Zustand hinter das Steuer zu setzen, ist vielen Jugendlichen offenbar nicht bewusst. In einer Umfrage unter US-College-Studienanfängern gaben 44 Prozent an, dass sie im letzten Monat schon einmal unter der Einwirkung von Cannabis Auto gefahren sind, und im Canadian Cannabis Survey von 2017 meinte fast die Hälfte der Befragten, dass Cannabiskonsum die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtige.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: