CT-Video zeigt, wie Herzdruckmassage funktioniert
Viele Ersthelfer sind bei der Herzdruckmassage zu zaghaft. Auch wenn sie dies im Erste-Hilfe-Kurs an einem Modell geprobt haben, trauen sich nur wenige im Ernstfall, den Brustkorb kraftvoll 5 bis 6 cm in Richtung Wirbelsäule zu drücken. Das Video, das dänische und britische Forensiker jetzt vorstellen, könnte helfen, die notwendige Überzeugungsarbeit zu leisten.
Die Aufnahmen wurden in einem Computertomografen an einem 72 Jahre alten Mann gemacht, der 12 Stunden zuvor an Krebs gestorben war. In der CT-Röhre befand sich ein Stempel, der nach und nach auf den Brustkorb drückte, während die Forscher einzelne Aufnahmen anfertigten. Der Film ist ein Zeitraffer dieser Einzelaufnahmen, mit einem Daumenkino vergleichbar.
Dass die Aufnahmen an einem Verstorbenen durchgeführt wurden, dessen Blut nicht mehr fließt, schränkt natürlich die Aussagekraft ein. Auf dem Video ist jedoch zu sehen, dass die Verkürzung der Distanz zwischen dem Brustkorb und der Wirbelsäule der entscheidende Faktor für den Erfolg einer Herzdruckmassage ist.
Zu sehen ist auch, dass die einzelnen Organe in der Nachbarschaft des Herzens verschoben werden. Die Auswirkungen reichen bis zu den Nieren, was die gelegentlich beobachteten Nierenbeckenblutungen erklärt, die gelegentlich bei Autopsien nach erfolgloser Reanimation beobachtet werden.
Fast nicht zu vermeiden sind Rippenbrüche. Sie traten in den Experimenten immer dann auf, wenn die Kompressionstiefe 6 cm erreichte. Menschen, die eine Reanimation mit Rippenbrüchen überleben, könnten trotz der Schmerzen ihren Rettern dankbar sein, dass bei ihnen eine ausreichende Kompressionstiefe erreicht wurde.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: