Die vier gefährlichsten Medikamente bei Senioren
Trotz der jüngsten Diskussion über die Sicherheit von Pradaxa: Das gefährlichste Medikament ist derzeit mit Abstand Warfarin/Marcumar. Das orale Antikoagulans ist laut einer Analyse von Daniel Budnitz von den US-Centers for Disease Control and Prevention für 33 Prozent aller medikationsbedingten Notfallaufnahmen bei Senioren verantwortlich.
Budnitz hat die Daten des National Electronic Injury Surveillance System–Cooperative Adverse Drug Event Surveillance (NEISS–CADES) ausgewertet, eines Sentinel-Projekts der CDC, an dem sich 58 nicht-pädiatrische Kliniken beteiligen.
Platz zwei seiner „Hitliste“ ist Insulin mit 14 Prozent, gefolgt von der Gruppe der antithrombozytären Medikamente wie ASS oder Clopidogrel. Nummer drei mit 11 Prozent sind orale Antidiabetika.
Zusammen sind die vier Wirkstoffgruppen für drei Viertel aller medikationsbedingten Notfallaufnahmen verantwortlich. Allen gemeinsam ist eine geringe therapeutische Breite. Bei jährlich schätzungsweise 100.000 Medikament-induzierten Notfällen bei US-Senioren ist ein Surveillance-Instrument sicherlich sinnvoll – auch um einen Anstieg von Komplikationen bei neu eingeführten Medikamenten wie Pradaxa rechtzeitig zu registrieren.
Im Unterschied zu den lückenhaften UAW-Meldesystemen der Arzneimittelagenturen kann die Surveillance in repräsentativ ausgesuchten Kliniken einen umfassenden Überblick über die im klinischen Alltag auftretenden Komplikationen geben.
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