Gesundheit

Kaiserschnitt: Nähte versus Klammern

  • Donnerstag, 10. Juli 2014

Klammern oder Nähen. Der alte Streit zwischen gutem Handwerk und schnellen Geräten war Gegenstand eines vom Nahtmittelhersteller Ethicon durchgeführten Wettbewerbs an drei US-Kliniken. Die dortigen Gynäkologen überließen es dem Los, ob sie nach einem Kaiserschnitt die Hautwunde mit Klammern oder mit Nähten verschlossen. Wie Vincenzo Berghella vom Sidney Kimmel Medical College in Philadelphia berichtet, dauerte das Nähen im Durchschnitt neun Minuten länger. Doch die Nähte hielten besser.

Nach dem Nähen kam es nur bei 5,9 Prozent der Patientinnen zu Wundkomplikationen, nach dem Klammern war dies bei 10,6 Prozent der Frauen der Fall. Berghella errechnet eine adjustierte Odds Ratio (OR) von 0,43, die bei einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 0,23 bis 0,78 signifikant war. Die häufigsten Komplikationen waren Wunddehiszenzen, die nach dem Nähen nur bei 1,6 Prozent auftraten gegenüber 7,4 Prozent nach dem Klammern (OR 0,20; 0,07-0,51). Da Nahtdehiszenzen breitere Narben hinterlassen, dürfte der Sieger jedenfalls aus Sicht der betroffenen Patientinnen wohl feststehen: Klammern sind schneller, doch Nähte sind schöner.

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