Gesundheit

Kann Cannabis dem Fötus schaden?

  • Mittwoch, 6. April 2016

Der zunehmende Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken und als Freizeitdroge wird zweifellos dazu führen, dass Schwangere ihr ungeborenes Kind exponieren. Im Internet findet sich sogar die Empfehlung, Cannabis sei ein probates Mittel gegen die Schwangerschaftsübelkeit (was allerdings eine Schädigung des Kindes nicht ausschließt, schließlich war auch Thalidomid ein „effektives“, aber leider auch höchst teratogenes Antiemetikum).

Die Frage, ob ein Cannabis-Konsum in der Schwangerschaft sicher ist, kann derzeit wohl nicht beantwortet werden. Eine Meta-Analyse von John Ehiri vom Mel and Enid Zuckerman College of Public Health in Tucson, Arizona, weist jetzt auf gewisse intrauterine Wachstumsstörungen hin. Die exponierten Kinder hatten ein um etwa 100 Gramm niedrigeres Geburtsgewicht. Das Risiko auf ein geringes Geburtsgewicht war um 77 Prozent erhöht.

Dies ist durchaus ein ernstzunehmendes Risiko, da ein niedriges Geburtsgewicht die Startchancen der Kinder verschlechtert. Untersuchungen zeigen eine Assoziation mit einer gestörten neurokognitiven Entwicklung und schlechteren schulischen Leistungen. Die Kinder von Cannabis-konsumierenden Müttern haben auch ein um den Fakir 2,02 erhöhtes Risiko, die ersten Tage ihres Lebens auf der Intensivstation zu verbringen. Wie immer in epidemiologischen Studien könnten diese Nachteile auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein, die im allgemeinen Gesundheitszustand der Schwangeren und ihrer sozialen Lage zu suchen sind.

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