Gesundheit

Wie übergewichtige Frauen erfolgreich abnehmen können

  • Freitag, 1. März 2019

Auch wenn Frauenzeitschriften manchmal einen anderen Eindruck erwecken. Eine Gewichtsabnahme ist auf Dauer nur durch eine Verminderung der Kalorienzufuhr zu erreichen. Nur wenn frau weniger isst, verliert sie an Gewicht. Es könnte jedoch einen Trick geben, der Frauen (und sicherlich auch Männern) die Einhaltung der Diät erleichtert und gleichzeitig die Gewichtsabnahme optimiert mit günstigen Einflüssen auf den Stoffwechsel.

In der australischen PREFER-Studie („Effects of Periodic Fasting Versus Daily Energy Restriction on Metabolic Health“) wurden Frauen um die 50 mit einem BMI von im Durchschnitt 32 kg/m2 auf drei verschiedene Diäten und eine Kontrollgruppe randomisiert.

Die erste Gruppe unterzog sich einer konventionellen Reduktionsdiät, die die Kalorienzufuhr auf 70 Prozent der zum Gewichtserhalt benötigten Menge senkte. Die Frauen nahmen über acht Wochen im Durchschnitt 3,9 kg ab, womit sie bei einem Ausgangsgewicht von 88,4 kg durchaus zufrieden sein konnten.

Die Teilnehmerinnen der zweiten Gruppe hatten ebenfalls die Kalorienzufuhr auf 70 Prozent gesenkt. Sie hatten dies allerdings durch ein Intervallfasten erreicht. An vier Tagen in der Woche durften sie normal essen. Zwischengeschaltet waren aber drei Tage, an denen sie außer einer leichten Suppe keine Kalorien erhielten. Diese Frauen nahmen im Durchschnitt 5,4 kg ab bei einem Ausgangsgewicht von 89,4 kg.

Das intermittierende Fasten senkte auch die Fettmasse um 3,9 kg und damit stärker als unter der konventionellen Kalorienrestriktion, wo das Fettgewicht nur um 2,8 kg abnahm. Auch die Taille entwickelte sich günstiger (minus 7,6 cm versus 5,2 cm).

Worauf die bessere Wirkung des Intervallfastens beruht, ist nach wie vor unklar. Der intermittierende Nahrungsverzicht senkte das Körpergewicht interessanterweise auch in einer dritten Gruppe, in der Frauen ebenfalls drei Tage in der Woche fasteten. An den vier anderen Tagen nahmen sie jedoch mehr Kalorien zu sich nahmen, als sie benötigten. Die Diät war so gestaltet, dass sie am Ende der Woche keine Kalorien eingespart hatten. Diese Frauen nahmen 2,7 kg ab, darunter 2,3 kg an Fett. Teilweise ist dies wohl darauf zurückzuführen, dass die Frauen an den Esstagen nicht den gewohnten Appetit hatten und die ihnen zugeteilten Nahrungsmittel nicht vollständig verzehrten. Immerhin neun Prozent der Kalorien blieben auf dem Teller zurück. Der Grund könnte in einem Anstieg der Ketonkörper während des Fastens sein, die eine appetithemmende Wirkung haben könnten.

Dennoch ist die Kombination aus „Fasten und Prassen“ keine gute Idee, wie die von Amy Hutchison von der Universität Adelaide vorgestellten Ergebnisse zeigen. Die intermittierende Überversorgung führte zu einem Anstieg der Insulinspiegel sowie zu einer Verstärkung der Insulinresistenz, die Vorbote einer Diabeteserkrankung ist.

Diätstudien sind aufwendig, wenn sie wie in der PREFER-Studie unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden. Um zu aussagefähigen Ergebnissen zu kommen, müssen die Nahrungsmittel den Teilnehmern gestellt werden. Dies erklärt die geringe Teilnehmerzahl der Studie. Da die Studie auf acht Wochen begrenzt war, bleibt offen, ob die Frauen die Gewichtsreduktion auf Dauer halten können.

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