Gratwanderung

Europäische Union: Gesundheitsausschuss für Selektion von Embryonen

  • Montag, 6. April 2009

Im Europäischen Parlament zeichnet sich ein Konflikt über die Selektion von Embryonen ab. Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beschloss gegen die Stimmen der CDU/CSU-Fraktion, dass die Europäische Union Techniken fördern soll, die zur Ausrottung seltener Erkrankungen führen. Dies soll einerseits durch genetische Beratung und andererseits durch die Selektion gesunder Embryonen geschehen.

Zu Recht halten Kritiker dies für unvereinbar mit der Rechtslage in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, in denen Präimplantationsdiagnostik verboten. Außerdem ist der Erfolg ohnehin mehr als zweifelhaft, weil durch sogenannte Spontanmutationen immer wieder neue genetische Krankheiten entstehen können.

Darauf wiesen auch die CDU-Europaabgeordneten Peter Liese und Thomas Ulmer hin. Letztendlich wird mit solchen behindertenfeindlichen Beschlüssen den Interessen von Patienten nicht gedient. Außerdem sollte der Ausschuss sich vielleicht auch einmal Gedanken über seine Begrifflichkeit machen und das Wort Selektion in solchem Zusammenhang aus seinem Vokabular streichen.

mis

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung