Gratwanderung

Koalitionsvereinbarung: Endlich ein Verbot kommerzieller Sterbehilfe

  • Mittwoch, 28. Oktober 2009

Medizinethische Aussagen finden sich nur recht verstreut im Koalitionsvertrag. Dennoch enthält er einige durchaus anerkennenswerte Passagen. So wird beispielsweise dafür plädiert, die bestehenden Regelungen zur Hospiz- und Palliativversorgung zügig umzusetzen. Außerdem soll künftig die „gewerbsmäßige Vermittlung von Gelegenheiten zur Selbsttötung unter Strafe gestellt werden“.

Dass „dem Tod aus den Gelben Seiten“, wie es der geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, drastisch formuliert, damit ein Riegel vorgeschoben wird, ist zu begrüßen.

Kommerziell betriebene Sterbehilfe setzt Schwerstkranke und Sterbende unter unerträglichen Druck und ist nicht zu akzeptieren. Es bleibt deshalb zu hoffen, dass sich der Bundestag möglichst bald mit dieser Problematik auseinandersetzt und ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringt.

Zu bedauern ist dagegen, dass sich in Bezug auf die Stammzellforschung offenbar die liberale Linie der Freien Demokraten durchgesetzt hat. Die Forschung an embryonalen Stammzellen sei auch weiterhin notwendig, hatte Ulrike Flach, die Sprecherin für Technologiepolitik gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt erklärt.

Dabei wurde vor Kurzem noch die weltweit erste klinische Studie mit embryonalen Stammzellen an Menschen gestoppt,  da die US-amerikanische Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) offenbar gravierende Risiken für die Patienten sah.

mis

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung