Gratwanderung

Philipp Rösler­ – klare Absage an aktive Sterbehilfe

  • Dienstag, 2. Februar 2010

Wie sich der neue Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) in medizinethischen Fragen positionieren wird, verriet er jetzt in einem Interview mit der „Bunten“ (2/2010). Darin wird deutlich, dass er beispielsweise aktive Sterbehilfe rigoros ablehnt. „Natürlich sollte man den Menschen das Sterben so erträglich wie möglich machen. Aber aktive Sterbehilfe ist für mich absolut tabu. Weder wäre ich als Arzt dazu bereit, noch würde ich sie für mich persönlich in Anspruch nehmen.“

Er begründet dies mit seiner christlichen Anschauung, denn aufgrund seiner Tätigkeit im evangelischen Friederikenstift in Hannover hatte er sich im Jahr 2000 der katholischen Kirche angeschlossen. „Durch meine Tätigkeit wurde ich viel mit Tod und Sterben konfrontiert. Als ich das Pflegepersonal fragte, wie sie damit zurechtkommen, antworteten sie: ,Herr Rösler, wir sind ein christliches Haus.‘ Das hat mich beeindruckt.“

Indirekt sprach sich der Gesundheitsminister zudem für eine Förderung der Palliativmedizin aus. Für ihn sei es wichtig, „dafür zu sorgen, dass Menschen in Würde, schmerzfrei und möglichst auch in ihrer gewohnten Umgebung ihr Leben beenden können.“ Damit liegt er auch auf der Linie der Bundesärztekammer. Eine gute und flächendeckende Palliativmedizin werde den Ruf nach aktiver Sterbehilfe verhallen lassen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, Mitte Januar in einem Interview.

Man kann also zuversichtlich sein, dass Regierung und Bundesärztekammer sich für einen Ausbau der Palliativmedizin einsetzen werden und dass auch künftig Bestrebungen, die sich für eine Lockerung des Verbots der aktiven Sterbehilfe einsetzen, nicht mit offizieller Unterstützung von Ärzteschaft und Politik rechnen können.

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