Gratwanderung

USA – Inakzeptable Hasskampagne gegen Obama

  • Montag, 17. August 2009

„Nur ein Scheibchen, nur noch ein Aspekt“, sei die Option einer staatlichen Krankenversicherung inzwischen im Gesundheitspaket von US-Präsident Barack Obama. Das sagte der Präsident selbst jetzt bei einem Townhall Meeting in Grand Junction, Colorado. Mit dieser Aussage ruderte er weit zurück.

So hatte er noch im Wahlkampf eine staatlich finanzierte Alternative zu den in den USA üblichen privaten Krankenversicherungen gefordert. Und noch vergangene Woche hieß es aus dem Weißen Haus: „Es hat sich nichts geändert.“

Doch dass sich inzwischen sehr wohl etwas verändert hat, hat auch seine Gründe. Obama versucht mit einem Kompromiss, den oppositionellen Republikanern entgegenzukommen. Nicht zuletzt ist der Präsident seit einiger Zeit einer bösartigen und geschmacklosen  Hasskampagne ausgesetzt.

So tauchten beispielsweise bei Townhall-Versammlungen Obama-Plakate mit Hitlerbärtchen auf. Sarah Palin behauptete auf ihrer Facebook-Seite, dass Obama „Todestribunale“ einführen wolle, die darüber befinden sollten, ob ein Leben noch wert sei, mit öffentlichen Mitteln erhalten zu werden. Einige Senatoren werfen dem Präsidenten vor, er plane Euthanasieprogramme. 

Verkehrte Welt, denkt man über diese Aktionen. Denn nicht Obamas – zumindest ursprünglich geplantes – Vorhaben, allen Bürgern der Vereinigten Staaten einen Zugang zur Krankenversicherung zu ermöglichen, lässt einen an Auswüchse des Nationalsozialismus denken, sondern im Gegenteil die völlig inakzeptablen Äußerungen einige seiner Gegner.

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