Hochschulen

Anästhesisten erproben Übertragung von Vitalparametern auf Datenbrille

  • Donnerstag, 17. März 2022
Funktionsoberarzt Christoph Koch von der Klinik u. Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Uniklinikums Würzburg trägt das Head-Mounted-Display während seiner Arbeit als anästhesiologischer Supervisor im OP. /Jürgen Brugger, Uniklinikum Würzburg
Funktionsoberarzt Christoph Koch von der Klinik u. Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Uniklinikums Würzburg trägt das Head-Mounted-Display während seiner Arbeit als anästhesiologischer Supervisor im OP. /Jürgen Brugger, Uniklinikum Würzburg

Würzburg – Das Universitätsklinikum und die Universität Würzburg erproben im Augenblick, wie prakti­ka­bel es ist, wenn Anästhesiesupervisoren Vitalparameter von Patienten im OP per Datenbrille erhalten.

Bei Eingriffen in den sechs von der Urologie und der Unfallchirurgie genutzten Operationssälen des Uniklinikums Würzburg ist für die anästhesiologische Behandlung eines jeden Patienten jeweils mindes­tens ein Anästhesist im OP-Saal zuständig. Die eingesetzten Assistenz­ärzte werden von einem Facharzt der Klinik für Anästhesiologie unterstützt.

Da diese Supervisoren nicht in allen OP-Sälen gleichzeitig sein können, werden die Vitalparameter der Patienten zu einer stationären Zentrale übertragen. Sobald sich ein Supervisor jedoch in einen OP-Saal begibt, ist er nur noch per Telefon mit den anderen Sälen verbunden – die dortigen Vitalparameter hat er dann nicht mehr vor Augen, sondern ist auf mündliche Informationen angewiesen.

„Der dabei mögliche Infor­mationsverlust kann verschiedene Restrisiken mit sich bringen“, erklärte Oliver Happel, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfall­medizin und Schmerztherapie, den Ansatz der Studie.

Die Klinik für Anästhesiologie arbeite daher mit dem Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie am Institut für Mensch-Computer-Medien der Uni Würzburg an einer Verbesserung.

Gemeinsam haben sie eine Ap­pli­kation entwickelt, die es ermöglicht, den Supervisoren die Informatio­nen aus mehreren Sälen auch mobil zu zeigen – über eine Augmented-Reality-Brille, die die Daten und gegebenenfalls Alarme virtuell vor die Augen ihres Trägers projiziert, ohne ihn visuell von der Außenwelt abzuschirmen.

„Wir statten immer einen Supervisor für rund zehn Tage mit einer Augmented-Reality-Brille aus. An ein­zeln­en Tagen begleitet eine Doktorandin den Anwender und beobachtet das Trage- und Nutzerverhalten. Am Ende der zehn Tage findet zusätzlich ein umfangreiches Interview statt“, sagte Happel.

hil

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