Arbeitsgruppe sucht neue Therapieansätze gegen Harnwegsinfekte

Würzburg – Eine neue Nachwuchsforschungsgruppe um Carmen Aguilar an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sucht neue Therapieansätze gegen wiederkehrende Harnwegsinfektionen und antibiotikaresistente uropathogene Escherichia coli (UPEC).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für das Projekt „FiRe-UPec: Exploiting host pathways to treat antibiotic resistant uropathogenic Escherichia coli infections“ rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Laut der Arbeitsgruppe erkrankt etwa jede zweite Frau einmal in ihrem Leben an einer Harnwegsinfektion. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in den vergangenen vier Jahrzehnten habe dazu geführt, dass Bakterienstämme wie UPEC vermehrt gegen die gängigen Antibiotika resistent geworden seien. Neue alternative Behandlungsmöglichkeiten würden daher dringend benötigt.
Die meisten Strategien zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten zielen laut den Wissenschaftlern auf den Erreger selbst. Die Würzburger Forschungsgruppe wählt aber einen neuen Fokus: „Unsere Forschung zielt darauf ab, Wirtszellfaktoren zu identifizieren, welche UPEC-Infektionen kontrollieren, und dieses Wissen zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze zu nutzen“, sagte Aguilar.
Um den Ort der UPEC-Infektionen, das menschliche Blasenepithel, möglichst realistisch nachzubilden, wird die Gruppe zunächst Blasenorganoide erzeugen, also Miniversionen des menschlichen Organs. Sie wird dabei eng mit Klinikern des Universitätsklinikums Würzburg zusammenarbeiten.
Anschließend sollen diese Modelle dazu dienen, potenzielle neue Wirkstoffe zu testen. Die Gruppe ist am Zentrum für Infektionsforschung (ZINF) und dem Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) der Universität Würzburg angesiedelt.
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