Hochschulen

Aufruf zu erneutem Warnstreik an Unikliniken

  • Mittwoch, 22. November 2023
/dpa, Annette Riedl
/dpa, Annette Riedl

Berlin – In Deutschland dürften morgen und übermorgen eine Reihe von Beschäftigten – wie etwa des Frank­furter Universitäts­klinikums oder des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) ihre Arbeit niederlegen. Sie beteiligen sich damit an einem bundesweiten Warnstreik im Gesundheitswesen, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat.

Die Arbeitsniederlegungen sollen in Frankfurt zum Beispiel morgen mit der Frühschicht beginnen und mit Ablauf der Spätschicht übermorgen enden. Betroffen seien die rund 4.000 Beschäftigten, Auszubildenden, Praktikanten sowie Studierenden, die nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt würden, so die Gewerkschaft.

Bereits Anfang des Monats hatte es einen eintägigen Warnstreik gegeben. Hintergrund ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder. Das Frankfurter Uniklinikum ist laut Verdi der einzige Betrieb in Hessen, der unter die Tarifregelungen der 15 Bundesländer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) fällt. Für alle anderen hessischen Landesbetriebe und Dienststellen gilt der Tarifvertrag des Landes Hessen.

Wegen der Arbeitsniederlegungen ist nach Angaben der Gewerkschaft an beiden Tagen mit deutlichen Ein­schränkungen zu rechnen. Operationen und Behandlungen müssten verschoben werden. Dafür verantwortlich sind aus Sicht von Verdi die Arbeitgeber, die in zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt hätten.

Die Notfallversorgung sei aber in jedem Fall sichergestellt. Es gebe eine Notdienstvereinbarung mit dem Krankenhaus, teilte Verdi mit.

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder geht es um die Gehälter für bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen wären zudem rund 1,4 Millionen Beamte, auf die das Ergebnis normalerweise übertra­gen wird.

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr für alle Tarifbeschäftig­ten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Eine dritte Verhandlungsrunde beginnt am 7. Dezember.

dpa

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