Hochschulen

Australisch-deutsches Forschungsprojekt soll Behandlung des Glaukoms verbessern

  • Mittwoch, 17. September 2025
/picture alliance, imageBROKER, Unai Huizi
/picture alliance, imageBROKER, Unai Huizi

Mainz – Eine Arbeitsgruppe um Christian Behl, Direktor des Instituts für Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz, beteiligt sich an einer neuen globalen Forschungskooperation zur Glaukom-Erkrankung.

Glaukom – auch „Grüner Star“ genannt – ist eine Augenerkrankung, bei der der Sehnerv geschädigt wird, weil Nervenzellen absterben. Dadurch wird das Gesichtsfeld eingeschränkt und es entstehen blinde Flecken beim Sehen. Die Ursache ist häufig ein zu hoher Augeninnendruck.

Die Mainzer Arbeitsgruppe wird gemeinsam mit Katharina Bell, Augenärztin und Leiterin Ophthalmologie am Clinical Trials Centre der Universität Sydney, die Rolle der Autophagie und hier insbesondere der Mitophagie bei schwerwiegenden Glaukom-Erkrankungen untersuchen, also dem selektiven Abbau der Mitochondrien. In den kommenden fünf Jahren erhalten sie dafür rund 1,3 Millionen Euro aus den Mitteln des „Snow Vision Accelerator“-Netzwerks.  

„Die Autophagie ist ein Rettungsversuch der Zelle, wenn etwa ein Nährstoffmangel vorherrscht oder andere Stressoren auf die Zelle einwirken“, erläutert Behl. Eine überschießende Autophagie werde mit vielen Krebsarten in Verbindung gebracht, eine zu geringe Autophagie mit einer Dysfunktion und dem Absterben von Nervenzellen – wie dies zum Beispiel im Sehnerv von Glaukom-Patienten zu beobachten sei.

Ziel der Arbeitsgruppe ist laut dem Wissenschaftler daher, neue therapeutische Ansätze zur Erhaltung und zum Schutz des Sehnervs zu identifizieren, die auf einer gezielten Steuerung der Mitophagie beruhen könnten.

Das Snow-Vision-Accelerator-Netzwerk ist ein mit 27,9 Millionen Euro ausgestattetes internationales Forschungsprogramm unter Leitung von Jonathan Crowston von der Universität Sydney, welches durch die „Snow Medical Research Foundation“ aus Sydney finanziert wird. Ziel des Programms ist es, die Behandlung des Glaukoms durch molekularbiologische, genetische und translationale Forschung zu verbessern. 

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung