Hochschulen

Biohybride Medizin auf dem Vormarsch

  • Dienstag, 4. November 2025
/Deemerwha, stock.adobe.com
/Deemerwha, stock.adobe.com

Düsseldorf – Die „biohybride Medizin“ vereint neben der Medizin auch andere Natur- sowie Ingenieurswissenschaften und ist ein Schlüsselthema der Gesundheitsversorgung von morgen. Das geht aus einem neuen Whitepaper hervor, die der „Cluster Medizin.NRW“ vorgestellt hat.

Im Zentrum biohybrider Ansätze stehen Systeme, in denen lebende Zellen, Gewebe oder Organe mit spezialisierten Materialien verbunden werden. Beispiele sind patientenspezifische 3D-Gewebemodelle, intelligente Materialsysteme und automatisierte Produktionsplattformen für Stammzelltherapien. 

Nordrhein-Westfalen (NRW) ist laut Whitepaper aufgrund eines dichten Netzwerks aus Forschungseinrichtungen, Graduiertenkollegs und einer starken Verknüpfung von Biologie, Ingenieurwissenschaften und Materialforschung in dem Entwicklungsfeld sehr gut aufgestellt.

Die Autorengruppe stellt in dem Whitepaper Ansätze vor, die die Präzision in Forschung und Entwicklung steigern und personalisierte Therapien ermöglichen sollen: fortgeschrittene in-vitro-Modelle für Hochdurchsatz-Screenings, skalierbare Zellfertigung, antithrombogene Gefäßimplantate, neuartige Bioreaktoren und neurotechnologische Anwendungen.

„Diese Beispiele zeigen die Breite der Aktivitäten in NRW – und wie die Verbindung aus Materialwissenschaft, Biotechnologie, Medizintechnik und Datenanalyse den Transfer in die Praxis vorantreibt“, hieß es aus dem Cluster Medizin.NRW

Die Autorengruppe benennt aber auch Herausforderungen: Dazu gehören regulatorische Unsicherheiten, fehlende etablierte Zulassungswege für neue biohybride Konzepte sowie der Fachkräftemangel in interdisziplinären Feldern. Die Ausbildung entsprechender Expertinnen und Experten ist laut dem Whitepaper eine strategische Voraussetzung für künftige Erfolge in dem Bereich. 

Die Autorengruppe empfiehlt den Aufbau von Innovationszentren und Testlaboren, die Vorhaben praktisch begleiten. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups sollten leichter Zugang zu Fördermitteln erhalten, zum Beispiel durch den Aufbau niedrigschwelliger Förderformate. Außerdem sollte NRW seine internationale Zusammenarbeit im Themenfeld gezielt ausbauen, so die Empfehlungen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung