Bioproben für die Krebsforschung

Heidelberg – Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) kann jetzt auf ein vollautomatisiertes Logistikzentrum mit tiefgekühlten Bioproben für die Krebsforschung zurückgreifen. Die Dieter-Morszeck-Stiftung hat das Vorhaben mit 15 Millionen Euro unterstützt.
Automatisierte Hochdurchsatzanalysetechniken ermöglichen es Arbeitsgruppen mittlerweile, auf der Suche nach bestimmten Stoffwechselprodukten, Botenstoffen, Hormonen, DNA- oder RNA-Molekülen in kurzer Zeit tausende an Blut- oder Urinproben zu analysieren.
Doch die automatisierte Analytik nützt wenig, wenn der Grad der Automatisierung bei der Lagerung und beim Handling der Proben nicht mithalten kann.
In dem neuen Zentrum sorgen Roboter für die Lagerung und den Transfer der Proben unter tiefgekühlten Bedingungen. Jedes einzelne Probenröhrchen kann durch einen Barcode identifiziert und gezielt eingelagert oder entnommen werden.
„Die Bioproben aus unseren klinischen Studien und aus Präventionsstudien sind die Schatztruhe der Krebsforschung“, sagte Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. Man sei der Dieter-Morszeck-Stiftung „extrem dankbar“, dass sie das DKFZ unterstützt habe.
Die aufwendige Handarbeit mit flüssigem Stickstoff, in dem die Liquid Biopsies bei minus 196 Grad Celsius aufbewahrt werden, habe damit ein Ende.
„Die großen Studien zur Krebspräventionsforschung mit ihren teilweise vielen Tausend Teilnehmern, die im DKFZ derzeit laufen oder geplant sind, werden für einen enormen Zuwachs an Bioproben sorgen“, erklärte Holger Sültmann, wissenschaftlicher Leiter des Biorepository.
Das neue Zentrum soll künftig 18 Lagertanks enthalten. Jeder von ihnen fasst bis zu 800.000 Proben.
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