Bündnis für die Kinderonkologie erweitert

Den Haag/Heidelberg – Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und das Prinses Máxima Centrum für pädiatrische Onkologie in Utrecht werden künftig eng mit dem Institut Curie in Paris zusammenarbeiten. Die im Jahr 2021 zwischen dem KiTZ und dem Prinses Máxima Centrum geschlossene „European Alliance for a Childhood Without Cancer“ (EU CAN KIDS) wird damit um einen weiteren Partner erweitert.
Der mit Spendengeldern von jährlich drei Millionen Euro finanzierte Forschungsfonds der Allianz soll der europäischen Kinderkrebsforschung einen entscheidenden Impuls geben, um nebenwirkungsärmere und speziell auf Kinder zugeschnittene Therapien zu entwickeln.
„Moderne nebenwirkungsärmere Krebstherapien sind für Kinder und Jugendliche besonders wichtig, auch wenn die Fallzahlen insgesamt deutlich kleiner sind als bei Erwachsenen“, erläuterte Stefan Pfister, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums, Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Kinderonkologe am Universitätsklinikum Heidelberg.
Für die Kinderonkologie und Kinderkrebsforschung sieht er dringenden Handlungsbedarf: „Die Heilungsraten für Kinder und Jugendliche mit Krebs haben sich in den vergangenen 20 bis 30 Jahren nicht wesentlich verbessert, auch weil kein kommerzielles Interesse an der Entwicklung neuer Therapien besteht“, sagte er. Die akademische Forschung sei auf Vernetzung und gemeinsame Ressourcen angewiesen, um eine länderübergreifende moderne Kinderonkologie aufzubauen.
Jährlich erkranken rund 21.000 Kinder und Jugendliche in Europa an Krebs. Mehr als ein Fünftel von ihnen kann durch die derzeit verfügbaren Standardtherapien nicht geheilt werden und überlebt die Erkrankung nicht. Bei jungen Krebskranken fallen außerdem die Langzeitfolgen der Krebstherapie besonders stark ins Gewicht: Bis 2025 werden schätzungsweise über 500.000 Krebsüberlebende im Kindes- und Jugendalter in Europa leben.
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