Hochschulen

Bürgerinitiative kritisiert Versorgung in Uniklinik Marburg Gießen

  • Freitag, 14. März 2014

Marburg – Die Bürgerinitiative NotRuf113 hat ihre Kritik am privatisierten Universitäts­klinikum Gießen und Marburg erneuert. Die Uniklinik ist seit 2006 Teil der Rhön-Klinikum AG. Laut der Initiative hat Rhön ein mit der Landesregierung Hessen beschlossenes Moratorium gegen Stellenabbau nicht umgesetzt. Vielmehr seien mehr als 200 Stellen gestrichen worden, berichtet NotRuf113 auf der Basis von Informationen aus dem Betriebsrat der Klinik. „Aus zahlreichen Berichten von Mitarbeitern ist bekannt, dass die gestellten Aufgaben wegen steigender Arbeitsverdichtung häufig nicht mehr erfüllt werden können“, kritisiert die Initiative.

Auch gegen die geplante Zusammenlegung von Abteilungen als sogenannte Kompetenzzentren spricht sich NotRuf113 aus. „In Wirklichkeit droht der Verlust universitärer Hochspezialisierung und ein weiterer Abbau von Fachpersonal“, so die Initiative. Die Zusammenlegung könne außerdem zu belastenden Situationen für Patienten führen, wenn sich beispielsweise infolge einer Zusammenlegung von Gynäkologie und Geburtshilfe eine an Krebs erkrankte Frau mit einer stillenden Mutter ein Zimmer teilen müsse.

Bislang habe auch die Politik versagt, so die Bürgerinitiative: Außer Appellen und Vertröstungen habe sie nichts vorzubringen. Insbesondere die seit langem geforderten quantitativen und qualitativen personellen Mindeststandards fehlten weiterhin.

„Eine gewinnorientierte Medizin in einem börsennotierten und damit den Gewinnerwartungen seiner Aktionäre verpflichteten Unternehmen lässt sich hiermit nicht vereinbaren. Die Privatisierung des Uniklinikums Marburg-Gießen ist gescheitert“, so das Fazit der Kritiker.

Notruf113 hat sich vor fünf Jahren gegründet. Anlass war und ist die Sorge um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Marburg und Gießen. Zu der Gruppe gehören niedergelassene und angestellte Ärzte, Pflegekräfte, Juristen und interessierte Bürger.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung