Charité verzeichnet leichtes Minus

Berlin – Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat das vergangene Jahr wegen der coronabedingten Belastungen mit einem leichten Minus von rund 1,3 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilte das Klinikum kürzlich mit.
„Durch die Coronapandemie haben sich die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen fundamental geändert und wir wussten schnell, dass dies Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ergebnis 2020 haben und die Charité nach neun positiven Jahresergebnissen voraussichtlich mit einem Minus abschließen würde“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Klinik, Heyo Kroemer.
Als Level-1-Zentrum hat die Universitätsmedizin bis Ende März 2021 insgesamt rund 2.600 an COVID-19 erkrankte Patienten stationär behandelt, davon mussten 1.255 Patienten intensivmedizinisch betreut werden.
„Unter schwierigsten Bedingungen hat die Charité erfolgreich Kurs gehalten und eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Pandemie in Berlin und bundesweit übernommen“, erklärte Michael Müller, regierender Bürgermeister von Berlin, Wissenschaftssenator und Aufsichtsratsvorsitzender der Charité. Das verdiene nicht nur große Anerkennung, sondern auch die notwendige finanzielle Rückendeckung, so Müller.
Das Land Berlin habe daher im vergangenen Jahr zusätzlich rund 50 Millionen Euro bereitgestellt und auch Lehre und Forschung mit weiteren Mitteln unterstützt, weil die Ausgleichszahlungen des Bundes nicht ausreichten, um die pandemiebedingten Sonderbelastungen und Mehrkosten der Universitätsmedizin zu kompensieren, erklärte er.
Astrid Lurati, Vorstand Finanzen und Infrastruktur der Charité, ergänzte, angesichts der Krisensituation habe der Charité-Vorstand das Erreichen der wirtschaftlichen Ziele zurückgestellt und alle Kräfte für die Versorgung der Patienten und die Bewältigung der Pandemiesituation gebündelt.
„Der große Dank des Vorstands gilt allen voran den Mitarbeitern der Charité und allen Beschäftigten unserer Konzerngesellschaften für ihr herausragendes Engagement“, sagte Kroemer.
Mit beispielhaftem Zusammenhalt und Organisationstalent hätten sich die konzernweit rund 19.400 Beschäftigten mit ganzer Kraft gemeinsam für die bestmögliche Versorgung der COVID-19-Patienten und die Forschung zur Bewältigung der Pandemie eingesetzt.
An der Charité wurden im vergangenen Jahr 132.383 voll- und teilstationäre Fälle sowie 655.138 ambulante Fälle behandelt. Im Jahr 2020 hat die Charité Gesamteinnahmen von rund 2,2 Milliarden Euro, inklusive Drittmitteleinnahmen und Investitionszuschüssen, erzielt. Mit den 196 Millionen Euro eingeworbenen Drittmitteln erreichte die Charité einen neuen Rekord.
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