COVID-19: Forscher untersuchen Zusammenhang von Immunreaktion und klinischem Verlauf

Bonn – Wissenschaftler des Universitätsklinikums und der Universität Bonn um den Leibniz-Preisträger Eicke Latz wollen bis Ende 2021 den Zusammenhang zwischen der Immunantwort auf eine SARS-CoV-2-Infektion und dem klinischen Verlauf der Erkrankung COVID-19 untersuchen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für das Projekt „Verständnis divergierender Wirtsreaktionen auf SARS-CoV-2-Infektionen durch Präzisionsimmunologie“ (COVIMMUNE) und zwei Millionen Euro zur Verfügung. Latz ist auch Sprecher des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 an der Universität Bonn.
Die Wissenschaftler aus Disziplinen wie Virologie, Innere Medizin, Intensivmedizin, Pulmonologie, Neurologie, Immunologie, Blutgerinnung, Bioinformatik und Systembiologie wollen zu einem besseren Verständnis des unterschiedlichen Krankheitsverlaufs bei SARS-CoV-2-Infektionen beitragen.
Dazu wollen sie herausfinden, wie das SARS-CoV-2 Virus eine fehlgeleitete Immunantwort auslösen kann und welche Rolle diese bei schweren COVID-19 Krankheitsverläufen spielt. Weiterhin soll in einer klinischen Studie untersucht werden, welche Faktoren Langzeitschäden auf die Lunge und das Nervensystem bewirken.
Die SARS-CoV-2-Infektion kann sehr verschiedene Reaktionen des Organismus auslösen, von Symptomlosigkeit bis zur akuten Atemnot, Multiorganversagen und Tod. Genesene Personen haben zum Teil mit langfristigen Folgen wie Lungenfibrose oder neurologischen Symptomen zu kämpfen.
„Es ist bisher nicht gut verstanden, wie die Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus solche Folgeerkrankungen auslösen kann. Wir wollen diese Zusammenhänge in einer klinischen Studie untersuchen, um bessere Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können“, erläutert Michael Heneka aus dem Wissenschaftler-Team.
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