Digitalisierung der Hochschullehre steckt noch in den Anfängen
Berlin – Die deutschen Hochschulen setzen bei der Lehre bislang nur wenige digitale Angebote ein. Online-Kurse, die unter dem Schlagwort MOOCs (Massive Open Online Courses) derzeit insbesondere in den USA für Aufsehen sorgen, könnten der Initialzünder für weitreichende Umgestaltungen in der Lehre sein, seien in Deutschland aber noch selten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Online-Kurse können laut dem CHE die Effizienz der Lehrangebote erhöhen und gleichzeitig dem Lernenden ein individueller Lernweg je nach persönlichem Wissensstand ermöglichen. „Der Einsatz digitaler Technologien und die Modularisierung der Inhalte würden es erleichtern, mit einer wachsenden und immer heterogeneren Studierendenschaft adäquat umzugehen“, sagte CHE-Geschäftsführer Jörg Dräger.
Digitale Hilfsmittel ermöglichten eine gute Lernkontrolle und entsprechend unmittelbare Feedback- und Interventionsmöglichkeiten auch bei größeren Studentengruppen. So sei „Individualisierung trotz Massifizierung“ möglich, so Dräger. Dies sei besonders wichtig, weil die Hochschulen in den kommenden Jahren besonders viele Studierende ausbilden müssten.
Um die in der Studie identifizierten Potenziale auszuschöpfen, müssten Hochschulen die Digitalisierung als strategische Aufgabe annehmen, fordert das CHE. Außerdem müsse die Politik Hemmnisse abbauen – im Augenblick sei es für Studierende zum Beispiel oft schwierig bis unmöglich, sich digitale Lerneinheiten anrechnen zu lassen.
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