Dresdener Uniklinikum übernimmt Protonentherapieanlage
Dresden – Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden hat eine Protonentherapieanlage nach der Installation vom Hersteller übernommen. Sie besteht aus einem Protonenbeschleuniger, dem sogenannten Zyklotron, einer großen 360 Grad drehbaren Stahlkonstruktion, der sogenannten Gantry, und einer Vorrichtung zum Strahlaustritt.
„Die heutige Übergabe der technischen Anlage ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Patientenversorgung. Mit der Protonentherapie bieten wir gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf eine innovative Form der Strahlenbehandlung, die weltweit nur an rund 30 Krankenhäusern verfügbar ist“, sagte Michael Albrecht, der als Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Bauherr der Anlage ist.
Mit der in Dresden bald verfügbaren Form der Protonentherapie können Ärzte die Intensität und die räumliche Verteilung der Strahlendosis auf den Millimeter genau festlegen. Protonen sollen vor allem bei solchen Patienten zum Einsatz kommen, bei denen eine reguläre Strahlentherapie aufgrund der Lage der Krebstumoren zu anderen lebenswichtigen Strukturen – etwa dem Rückenmark oder dem Hirn – nicht möglich ist.
Ab Herbst sollen erste Patienten mit der Protonentherapie behandelt werden. „Jeder Patient wird in Studien eingeschlossen, um den Therapieerfolg messen zu können. Wir arbeiten dabei mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit zusammen, entweder im Rahmen gemeinsamer Studien oder durch den Austausch von Daten“, betonte Michael Baumann, Direktor des Nationale Zentrums für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay und der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie am Uniklinikum.
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