Hochschulen

Elektronisches System soll vor drohenden Stürzen warnen

  • Mittwoch, 28. Mai 2025
/Seventyfour, stock.adobe.com
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Oldenburg – Nach intensiver körperlicher Aktivität kann das Gleichgewicht beeinträchtigt sein. Eine Forschungsgruppe der Universitätsmedizin Oldenburg entwickelt daher ein Frühwarnsystem, das vor einem erhöhten Sturzrisiko warnen soll.

Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium und die VolkswagenStiftung fördern das Vorhaben im Programm „zukunft.niedersachsen“ mit 452.000 Euro. Die Arbeitsgruppe verwendet für das Warnsystem die „erste ventilatorische Schwelle“.

Sie beschreibt den Zeitpunkt, in dem die Atemfrequenz messbar steigt und der Anteil von Kohlenstoffdioxid in der ausgeatmeten Luft im Vergleich zum aufgenommenen Sauerstoff überproportional zunimmt. Das Sturzrisiko steigt dabei vorübergehend, auch wenn Training und körperliche Aktivität längerfristig die Gangsicherheit erhöhen.

„Selbst bei fitten Seniorinnen und Senioren wird die Balance in diesem Moment vorübergehend schwächer und das Gangbild verändert sich“, sagte Jessica Koschate-Storm aus der Abteilung Geriatrie des Universitätsklinikums, die das neue Forschungsprojekt „Personalisierte Diagnostik von kritischem physischem Stress im Alltag“ gemeinsam mit Nils Strodthoff und Sandra Hellmers leitet.

Laut dem Forschungsteam sind Messungen, mit denen sich das Überschreiten dieser Belastungsgrenze nachweisen lässt, bislang nur unter Laborbedingungen möglich. Das Oldenburger Team sucht jetzt einen alltagstauglichen Ansatz.

Die Wissenschaftler arbeiten dabei mit Forschenden aus der Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik zusammen, sowie mit der Abteilung AI4Health, die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz in der Medizin untersucht. Gemeinsam wollen die Wissenschaftler KI-gestützte Methoden entwickeln, mit denen sich auch in Daten, die moderne Smartwatches schon heute liefern, kritische Belastungen ablesen lassen.

„Richtig kombiniert und ausgewertet könnten auch am Handgelenk gemessene Daten zur Herzaktivität und zur Bewegungsbeschleunigung zeigen, dass die erste ventilatorische Schwelle überschritten ist“, hieß es aus der Arbeitsgruppe. In diesem Fall würde zum Beispiel die Smartwatch vor einem erhöhten Sturzrisiko warnen und zu besonderer Aufmerksamkeit mahnen.

hil

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