Hochschulen

Erstes Forschungszentrum für seltene Erkrankungen gegründet

  • Montag, 1. Februar 2010

Tübingen – Das Universitätsklinikum (UKT) und die Universität Tübingen haben das bundesweit erste Zentrum für Seltene Erkrankungen (ZSE-Tübingen) gegründet. Ziel dieser Behandlungs- und Forschungseinrichtung ist es, Patienten mit seltenen Erkrankungen interdisziplinär und auf hohem Niveau zu versorgen. Zudem wollen die Beteiligten diese Erkrankungen weiter erforschen, um weitere Therapieoptionen zu entwickeln.

„Wir wollen mit dieser neuen Struktur richtungweisend für die Gründung weiterer Zentren in Deutschland sein", sagt Olaf Riess, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Genetik am UKT und Sprecher des neuen Zentrums. Laut UKT kennt die Medizin etwa 6.000 bis 8.000 seltene Erkrankungen. Dass heißt, es sind jeweils weniger als 2.000 Patienten betroffen. Häufigste Ursache der sehr unterschiedlichen Krankheitsbilder seien Fehler im Erbgut.

In Summe leiden jedoch sehr viele Menschen unter diesen Krankheiten: Allein in Deutschland leben drei bis vier Millionen Betroffene und haben es oftmals schwer, medizinische Hilfe zu finden, so das UKT. Genau hier setze das ZSE-Tübingen an, denn interdisziplinäre Spezialistenteams sollen die Patienten optimal betreuen.

Dafür wollen die Tübinger Mediziner die Grundlagen- und angewandte Forschung auf diesem Gebiet noch stärker bündeln, um einen schnellen Wissenstransfer in die klinische Anwendung und eine unmittelbare Einbeziehung von Patienten in frühe Therapiestudien zu ermöglich. Darüber hinaus ist der Aufbau eines Registers für seltene Erkrankungen und die Etablierung einer zentralen Biomaterialbank geplant.

hil

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