EU fördert Forschung zur Bestrahlung von Hirntumoren

Freiburg – Glioblastome sind besonders aggressive Hirntumore. Häufig werden sie mit einer Strahlentherapie behandelt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg untersucht nun, wie der Tumor mit maximaler Intensität bestrahlt und dabei das umliegende, gesunde Gewebe geschont werden kann.
Dabei setzen die Forscher auf eine erweiterte Bildgebung und auf Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) bei der Bildanalyse.
„Wir hoffen, dadurch die Strahlenbehandlung von Patientinnen und Patienten mit Hirngliomen signifikant zu verbessern“, erläutert die Leiterin des Forschungsprojektes Anca Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg. Die Europäische Union fördert das internationale Projekt über drei Jahre mit insgesamt 1,2 Millionen Euro.
Statt wie bisher meist nur Bilder aus dem Magnet-Resonanz-Tomografen (MRT) zu verwenden, nutzt das Forschungsteam aus Spanien, Deutschland und Österreich zusätzlich die Positronen-Emissions-Tomografie (PET)-Bildgebung.
„Wie wollen durch die Kombination aus MRT und PET die biologischen Eigenschaften der Tumore besser verstehen. Damit wird der Stoffwechsel im Tumor sichtbar und eine hochwirksame Bestrahlung besonders gefährlicher Tumoranteile möglich“, sagte die Physikerin Monserrat Carles Fariña, die in Valencia, Spanien, und am Universitätsklinikum Freiburg in dem Projekt tätig ist.
KI soll im Rahmen des Projektes den Tumor auf den Bildern genauer definieren und vorhersagen, wann und wo er möglicherweise wieder auftreten könnte.
Ziel ist der Aufbau eines frei zugänglichen digitalen Tools. Dieses soll es Krankenhäusern ermöglichen, die Therapie des Glioblastoms auf das individuelle Risikomuster von einzelnen Patienten abzustimmen und so die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
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