Hochschulen

EU fördert Projekt zur Lichttherapie von Gliomen

  • Montag, 15. Januar 2024
/Sebastian Kaulitzki, stockadobecom
/Sebastian Kaulitzki, stock.adobe.com

Mainz – Eine innovative Methode zur Behandlung von Gliomen untersucht eine internationale Arbeitsgruppe unter Leitung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dabei geht es um die gezielte Erzeugung von reak­tiven Sauerstoffspezies – abgekürzt „ROS“ nach der englischen Bezeichnung „Reactive Oxygen Species“.

Diese ROS können laut den Forschern zurzeit nur mittels einer photodynamischen Therapie erzeugt werden, bei der jedoch potenziell toxische Photosensibilisatoren zum Einsatz kommen. Um die Nachteile dieser Therapie zu vermeiden, wollen die Partner eine direkte Lichttherapie einsetzen.

Dabei werden die reaktiven Sauerstoffspezies direkt durch Laserlicht in der Wellenlänge von 1.267 Nanometern erzeugt, also im nahen Infrarotbereich. Durch die Lichtbestrahlung wird sogenannter Singulett-Sauerstoff gebil­det, der die Krebszellen zerstören soll.

„Wir hoffen, dass wir mit unserer Forschung dazu beitragen, die Therapie von Gliomen wesentlich zu verbess­ern“, sagte die Koordinatorin des Projekts, Anne Régnier-Vigouroux, aus Mainz. In dem Projekt geht es auch darum, wie das Licht auf gesunde Zellen des Gehirns wirkt, etwa die Neuronen, und welche Dosis verwendet werden kann, ohne gesunden Zellen zu schaden.

Die Partner werden dazu an neuartigen Ultrakurzpulslichtquellen arbeiten, um die optische Durchdringung des Gewebes zu optimieren und das Sicherheitsrisiko zu minimieren, damit die direkte Lichttherapie für die klinische Anwendung geeignet ist.

Der Europäische Innovationsrat (EIC) fördert das Vorhaben namens „GlioLighT“ in Rahmen des Pathfinder-Pro­gramms mit rund 2,2 Millionen Euro. Bei dem Programm geht es um innovative, risikoreiche Technologien in der frühesten Phase ihrer Entwicklung.

An „GlioLighT“ beteiligt sind auch die Universität Aston in Großbritannien, die Universität Barcelona, die Ludwig-Maximilians-Universität München, der finnische Laserhersteller Modulight und Modus Research and Innovation, eine gemeinnützige britische Beratungsfirma für Forschungsförderung.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung