Europaweites Projekt soll Biomarker bei Herzinsuffizienz identifizieren
Hannover – Ein Forschungsprojekt, um Biomarker für eine Herzinsuffizienz zu identifizieren, fördert die Europäische Union (EU). Für das Vorhaben namens HOMAGE wollen die Forscher Datenmengen auswerten, die sie aus sogenannten Genomic-, Proteomic-, Transkriptomic- und Metabolomic-Projekten zusammentragen. Das HOMAGE-Konsortium kann dabei auf die Daten von 30.000 Patienten zurückgreifen, die Leitung hat das französische Institut national de la santé et de la recherche médicale (Inserm) in Nancy. In Deutschland beteiligt sich die Medizinische Hochschule Hannover daran.
„Unsere Aufgabe ist es, das diagnostische und prognostische Potenzial von sogenannten microRNAs – das sind kleine RNA-Moleküle – für die Herzinsuffizienz zu untersuchen“, erläutert Thomas Thum, Direktor des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der MHH.
Mehr als 6,5 Millionen Europäer leiden an einer Herzinsuffizienz, der Herzmuskel ist nicht mehr in der Lage ausreichend Blut in die Körperregionen zu pumpen. Nachweismethoden für das Risiko einer Herzschwäche, die auf der Messung des arteriellen Blutdrucks, Glykämie oder Cholesterin im Blut beruhen, sind laut den Wissenschaftlern ungenau.
Während des vergangenen Jahrzehnts konnten Forscher zwar neue diagnostische Biomarker für Herzinsuffizienz identifizieren, etwa sogenannte natriuretische Peptide. „Doch leider bleibt ihr prognostisches Potenzial weit hinter den Erwartungen zurück“, so die Wissenschaftler. Im Rahmen von HOMAGE wollen sie nun untersuchen, wie der Ausbruch der Erkrankung bei älteren Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen vorhergesagt und verhindert werden kann.
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