Fokus der Mainzer Palliativstation liegt auf dem Leben
Mainz – Die Auseinandersetzung mit der letzten Lebensphase eines Menschen ist auf der Interdisziplinären Abteilung für Palliativmedizin der Universitätsmedizin Mainz zwar sehr präsent, dennoch ist die Palliativstation keine Sterbestation. Nicht alle Patienten der Palliativstation sterben auch dort. Darauf hat die Abteilung zu ihrem zehnjährigen Bestehen hingewiesen.
„Rund 40 Prozent der Patienten können wir nach Hause oder in ein Hospiz entlassen“, sagt der Leiter der Abteilung, Martin Weber. Der Fokus der Abteilung liege auch gar nicht so sehr auf dem Sterben, sondern vielmehr auf dem Leben, seiner Würde und seiner Qualität in der verbleibenden Zeit. „Neben aller Trauer, allem Leid gibt es auch Schönes und Kostbares zu erfahren. Hier kommen Verwandte und Freunde zusammen, die auch gemeinsam mit unseren Patienten lachen oder Geburtstage und ähnliches feiern. Zweimal fand in unserem Wohnzimmer sogar eine standesamtliche Trauung statt“, so Weber.
Die interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin der Universitätsmedizin Mainz verfügt über acht Betten in großen, hellen und wohnlichen Krankenzimmern. Das Team setzt sich aus Pflegenden, Ärzten, einer Psychologin sowie Seelsorgern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und zahlreichen Ehrenamtlichen zusammen. Die Räumlichkeiten umfassen zudem einen Raum der Stille und ein einladend gestaltetes Wohn- und Aufenthaltszimmer.
Neben der unmittelbaren Krankenversorgung widmet sich das Team auch der Forschung und der Lehre: Mainzer Forschungsschwerpunkte sind die Integration der Palliativmedizin in das Gesundheitswesen, die würdezentrierte Therapie und die Erfassung von Qualitätsparametern in der letzten Lebensphase.
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