Forscher suchen Gründe für Zunahme von Nahrungsmittelallergien

Berlin – Wie und warum Nahrungsmittelallergien entstehen und warum sie in den Industrieländern zunehmen, untersucht eine neue klinische Forschungsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert das interdisziplinäre Projekt für drei Jahre mit rund drei Millionen Euro. Ziel ist auch, neue Strategien zur Vermeidung und Behandlung solcher Überempfindlichkeiten zu finden.
„Wir werden untersuchen, wie genau sich eine Nahrungsmittelallergie entwickelt“, sagte die Sprecherin der Forschungsgruppe, Margitta Worm von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Charité Mitte. Dazu sollen unter anderem chemische Modifikationen des Erbguts von Immunzellen analysiert und überprüft werden, welche allergiespezifischen Antikörper die Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten produzierten.
„Zudem werden wir testen, ob sich Nahrungsmittelallergien bei Säuglingen durch die frühzeitige Gabe der Lebensmittel verhindern lassen“, erläuterte die Leiterin der Forschungsgruppe, Kirsten Beyer von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin.
Die Wissenschaftler wollen auch untersuchen, ob die Zusammensetzung des Mikrobioms auf der Haut und im Darm einen Einfluss auf die Entstehung oder den Rückgang einer Nahrungsmittelallergie hat.
„Mit unserer Forschung zielen wir nicht nur darauf ab, die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien besser zu verstehen, sondern auch ganz konkrete Strategien für die Vermeidung und Therapie dieser Krankheit abzuleiten“, betonte Beyer.
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