Forscher suchen nach unbekannten Brustkrebsgenen

Bonn/Hamburg – Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 71.900 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Jede zehnte Frau in Deutschland, die an Brustkrebs erkrankt, ist noch keine 45 Jahre alt. Ein Hamburger Forscherteam macht sich jetzt auf die Suche nach bisher noch nicht identifizierten Brustkrebsgenen. Die Deutsche Krebshilfe unterstützt das Projekt mit rund 209.000 Euro.
„Die bereits identifizierten Gene wie BRCA1 oder BRCA2 tragen nur bei einem geringen Teil der Patientinnen dazu bei, dass familiärer Brustkrebs speziell schon in sehr jungen Jahren auftreten kann“, erläuterte Kerstin Borgmann von der Klinik für Strahlentherapie und Onkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.
Mit ihrem Team ist die Wissenschaftlerin auf der Suche nach bisher unbekannten Genen, die bei Patientinnen unter 45 Jahren die Krankheit auslösen. „Die betroffenen Frauen können dann engmaschiger auf Veränderungen in der Brust kontrolliert und bei Bedarf behandelt werden“, so Borgmann.
Für Frauen mit einer erblichen Belastung für Brustkrebs ist ein spezielles und engmaschigeres Früherkennungsprogramm über das Mammografiescreening hinaus sinnvoll. Beim Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs finden Ratsuchende und Patientinnen Unterstützung.
Das deutschlandweite Verbundprojekt umfasst 18 universitäre Zentren. Dort arbeiten Ärzte und Wissenschaftler der einzelnen Standorte bei der Umsetzung von Forschungsergebnisse in die klinische Versorgung eng zusammen und kooperieren auf nationaler und internationaler Ebene. Begleitende Forschungsprojekte werden unter anderem durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
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