Hochschulen

Forscher wollen Frühwarnsystem für Darmkrebs entwickeln

  • Mittwoch, 16. März 2022

Dresden – Forscher mehrerer Einrichtungen in Deutschland wollen unter Dresdner Leitung ein Früh­warn­­system für Darmkrebs entwickeln und dabei vor allem das Mikrobiom unter die Lupe nehmen. Da­runter versteht man die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm.

Nach Angaben des Dresdner Universitätsklinikums von gestern wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 3,2 Millionen Euro gefördert. An dem zunächst auf vier Jahre veranschlag­ten Projekt beteiligen sich auch Wissenschaftler aus München, Heidelberg, Kiel, Rostock und Aachen.

Während auch wegen wirksamer Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Patienten die Diagnose Darmkrebs in den vergangenen 30 Jahren immer seltener gestellt werde, steige sie bei den unter 50-Jährigen stark an, hieß es. Die Inzidenz habe sich hier in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt.

Aktuelle Daten deuteten dabei auf eine zentrale Rolle von Lebensstilfaktoren wie mangelnde Bewegung, Übergewicht und Ernährung als Risikofaktoren hin. „Diese Faktoren regulieren die Mikrobiota des Darms, die wiederum wichtige Einflüsse auf die Entstehung und das Wachstum von Darmkrebs hat.“

„Es geht darum, die Rolle von Bakterien bei der Entstehung und Ausbreitung von Darmkrebs zu identifi­zieren und daraus neue Therapieansätze abzuleiten“, erklärte Sebastian Zeißig vom Dresdner Uniklini­kum und Zentrum für Regenerative Therapien Dresden. Der Professor leitet das Konsortium.

Im ersten Schritt sollen Bakterien und bakterielle Stoffwechselprodukte identifiziert werden, die die Früherkennung von Darmkrebs bei unter 50-Jährigen ermöglichen.

dpa

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