Hochschulen

Forscherbündnis untersucht fehlgeleitete Immunzellen

  • Montag, 27. März 2017

Duisburg/Essen – Das interdisziplinäre Forscherbündnis Mye-EUNITER (European Net­work of Investigators Triggering Exploratory Research on Myeloid Regu­la­tory Cells) un­tersucht myeloide Zellen mit regulatorischer Funktion, so genannte MRCs, in ihren ver­schiedenen Krankheitskontexten. Diese Zellen gehören zwar zum Immun­sys­tem, ver­stär­ken aber manche Krankheiten wie Krebs oder Infektionen, anstatt sie zu be­kämpfen.

Über 100 Forscher aus 25 europäischen Ländern haben sich unter anderem zum Ziel ge­­setzt, gemeinsam standardisierte Analysemethoden zu entwickeln, die Wirkungsweise von MRCs in verschiedenen Krankheitssituationen zu vergleichen und ihre regu­lierenden Kräfte für Diagnostik und Therapie nutzbar zu machen. Das Netzwerk soll die einzelnen Forschungsprojekte miteinander harmonisieren.

„Bald können wir erstmals Daten über MDSC aus so verschiedenen Erkrankungen wie Krebs, HIV, Hepatitis oder Schuppenflechte miteinander vergleichen“, sagte Sven Bran­dau, Leiter der Forschungsabteilung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und Sprecher von Mye-EUNITER. Bisher seien zwar einige Subtypen von MRCs identifiziert, es gebe jedoch noch keine einheitlichen Marker oder Erkennungsmethoden. Auch konnten die Forscher erst wenige Befunde aus Tierversuchen auf den Menschen übertragen.

MRCs haben sich als vielversprechendes Therapeutikum etwa gegen Autoimmunkrank­heiten und schwere Allergien herausgestellt, darüber hinaus könnten sie eventuell die Integration transplantierter Organen erleichtern.

hil

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