Forschung zur Psychedelika-unterstützten Psychotherapie bei Depressionen

Mannheim – Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die „EPIsoDE-Studie“ zur Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin in der Depressionstherapie mit knapp 2,6 Millionen Euro. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim will damit zusammen mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der „MIND Foundation“ in Berlin die Psychedelika-unterstützte Psychotherapie voranbringen.
Psilocybin, ein Pilzwirkstoff, zählt zu den Psychedelika. Diese Substanzen können die Wahrnehmung, das emotionale Erleben und das Bewusstsein tiefgreifend verändern. Pilotstudien haben gezeigt, dass Psilocybin eine schnell eintretende und langanhaltende Wirkung bei Depressionen, Angststörungen und Substanzgebrauchsstörungen haben kann. Daher gilt der Wirkstoff als vielversprechend, um Patientinnen und Patienten mit therapieresistenten Depressionen zu helfen.
„Diese neue Förderung durch den Bund trägt der potenziellen Bedeutung der Psychedelika-unterstützten Psychotherapie als innovative und vielversprechende Therapieform Rechnung“ sagt Gerhard Gründer, Leiter der Studie und Leiter der Abteilung Molekulares Neuroimaging am ZI.
Die Forscher wollen mit der Förderung insbesondere Biomarker suchen. Sie erhoffen sich Hinweise darauf, wer von der psychedelischen Behandlung in welchem Ausmaß profitieren kann. Außerdem plant die Arbeitsgruppe Studien zur Kosteneffektivität der Psychedelika-unterstützten Psychotherapie und zur Akzeptanz dieser Art von Therapie bei Therapeuten, Kostenträgern und der Bevölkerung.
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