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Forschungsgruppe untersucht Risikofaktor bei genetisch bedingten Krebsarten

  • Freitag, 25. November 2022
/Cavan, stock.adobe.com
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Heidelberg – Das Lynch-Syndrom ist die am häufigsten auftretende erbliche Veranlagung für die Entwicklung von Krebs bei jungen Menschen. „INDICATE“ („Individual Cancer risk by HLA Type“) soll die Rolle des Humanen Leukozytenantigen-Systems (HLA) als Risikofaktor beim Lynch-Syndrom nun möglichst genau klären.

Eine Arbeitsgruppe dafür eingerichtet haben das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS), das Deutsche Krebsfor­schungs­zentrum (DKFZ), das Universitätsklinikum Heidelberg und die Universität Heidelberg.

Wer unter dem Lynch-Syndrom leidet, hat ein signifikant höheres Risiko, bereits früh Tumoren im Darm – und bei Frauen, in der Gebärmutter zu entwickeln. Dabei variiert dieses Risiko jedoch sogar innerhalb einer Familie stark und liegt zwischen 30 und 80 Prozent.

„Eine wesentliche Eigenschaft des Lynch-Tumors ist, dass er eine starke antitumorale Immunantwort hervor­ruft. Dabei fällt den HLA-Molekülen eine Schlüsselrolle bei der Erkennung von Tumorzellen durch das Im­munsystem zu“, sagte Projektleiter Matthias Kloor.

Die Arbeitsgruppe will diese Rolle nun genauer klären. „Datenanalyse und mathematische Modellierung sind hierbei der Schlüssel zur Quantifizierung des Einflusses, den der HLA-Typ auf das Krebsrisiko hat”, erklärt Saskia Haupt, Mathematikerin und Koordinatorin der mathematischen Modellierung bei INDICATE.

In Deutschland sind den Forschenden zufolge ungefähr 400.000 Personen von dem Syndrom betroffen, europaweit seien es rund 3,5 Millionen.

hil

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