Hochschulen

Forschungsprojekt untersucht Rolle des Kleinhirns bei der Gefühlssteuerung

  • Freitag, 4. Juni 2021
/ratpack223, stock.adobe.com
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Essen – Die Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat ein Forschungsprojekt gestartet, um die Rolle des Kleinhirns bei der Kontrolle von Emotionen zu ergründen. Das Projekt ist Teil eines länderübergreifenden Marie-Skłodowska-Curie-Trainingsnetzwerks, das für vier Jahre mit etwa 4,5 Millionen Euro von der EU unterstützt wird. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen am Ende in patientennahen Anwendungen münden.

Den Essener Wissenschaftlern zufolge macht das Kleinhirn nur etwa zehn Prozent des Gehirns aus. Name und Größe würden dessen Aufgaben jedoch kaum gerecht: Denn der als Zerebellum bezeichnete Teil des Zentralnervensystems steuert wesentliche Bewegungsabläufe des Körpers, ist für dessen Gleichgewicht und Koordination verantwortlich. Zum Kleinhirn-Portfolio scheine auch die Gefühls­regulation zu gehören.

„Jedoch ist dessen Rolle bei der Kontrolle von Emotionen bislang weitgehend unverstanden“, sagte Dagmar Timmann-Braun, die die Arbeitsgruppe Experimentelle Neurologie an der UDE-Klinik für Neurologie leitet. Sie gehört als stellvertretende Netzwerk-Koordinatorin zum Forschungskonsortium „Cerebellum & Emotional Networks“ (CEN), das diese Forschungslücke schließen möchte.

„Uns interessiert vor allem das Zusammenspiel des Zerebellums mit anderen Hirnteilen und mögliche Folgen von Fehlfunktionen des Kleinhirns, zum Beispiel auf negative Emotionen wie Angst und Furcht“, erklärte Timmann-Braun.

Für die Studie haben die Wissenschaftler neben gesunden Menschen auch Probanden ausgewählt, deren Kleinhirn erkrankt ist. Darüber hinaus soll es Teilnehmer geben, die an emotionalen Problemen leiden wie Angststörungen.

hil/sb

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