Forschungsprojekt zu Krebsanzeichen im Atem

Ilmenau/Bad Kissingen – Zur frühzeitigen Erkennung von Lungenkrebs arbeitet ein Forschungsverbund aus Thüringen und Bayern an einem Diagnoseverfahren, bei dem ausgeatmete Luft mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Krankheitsanzeichen analysiert werden soll.
Ziel sei die Entwicklung eines mobilen Atemdiagnosegerätes, das für eine schnelle erste Krebsdiagnose und zur Folgekontrolle in Kliniken und Arztpraxen eingesetzt werden kann, teilte die am Verbund beteiligte Technische Universität (TU) Ilmenau mit. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert das Projekt mit 1,2 Millionen Euro.
Lungenkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde die Diagnose allein im Jahr 2022 bei rund 56.000 Menschen gestellt. Häufig verläuft die Erkrankung tödlich.
Bisher gängige Diagnoseverfahren, etwa eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine Spiegelung der Luftwege (Bronchoskopie), sind mit Strahlenbelastung oder einem Eingriff verbunden. Von der Untersuchung der Ausatmungsluft erhoffen sich die Forscher ein für die Patienten schonenderes Verfahren.
Das Forschungsprojekt „BreathObserver“ ist auf drei Jahre angelegt. An dem Forschungsverbund sind auch das Universitätsklinikum Jena sowie Medizin- und Messtechnikhersteller beteiligt.
Koordiniert wird der Verbund von der Geratherm Respiratory GmbH im fränkischen Bad Kissingen. Das Unternehmen stellt medizinische Geräte zur Lungendiagnose her.
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