Hochschulen

Forschungsprojekt zu starken Menstruationsbeschwerden

  • Donnerstag, 27. Juni 2024
/sebra, stock.adobe.com
/sebra, stock.adobe.com

Berlin – Ein Forschungskonsortium um die Charité – Universitätsmedizin Berlin sucht nach Wegen, starke Menstruationsbeschwerden junger Frauen zu lindern. Nach Auskunft der Charité leiden circa neun von zehn Frauen unter starken Regelschmerzen. Wichtig sei unter anderem, Betroffene mit einem erhöhten Risiko für eine Endometriose frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln.

Das aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Projekt „Menstrua­tions­schmerzen bei Mädchen und jungen Frauen“ (MeMäF) besteht aus zwei Versorgungsstufen: Zunächst sollen bundesweit 3.000 Teilnehmerinnen im Alter von 16 bis 24 Jahren die Projekt-App „period“ nutzen. In dieser Zyklus-App können die Nutzerinnen ihre Menstruation sowie begleitende Symptome erfassen.

Zusätzlich finden sie medizinisches Fachwissen zu ihrem Zyklus sowie zu den Ursachen von Menstruations­schmerzen und kombinierte Behandlungsansätze. Nach einer dreimonatigen Nutzungsphase sollen App-Nut­zerinnen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer Endometriose anhand der analysierten Daten identifiziert werden.

In der zweiten Versorgungstufe werden 220 ausgewählte Teilnehmerinnen im Endometriose-Zentrum der Charité durch ein interprofessionelles Team betreut. „Starke Menstruationsschmerzen sind nicht normal. Zu lange wurde Menstruierenden suggeriert, dass sie die Schmerzen ertragen sollen. Darunter wollen wir einen Schlussstrich ziehen“, sagte Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Charité.

MeMäF ist ein Gemeinschaftsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit verschiedenen Kranken­kassen, darunter der Barmer, der DAK-Gesundheit, und der Techniker Krankenkasse sowie Industriepartnern.

„Als Partner der Charité ist es uns wichtig, dass wir nicht nur die Forschung zu Menstruationsschmerzen un­terstützen, sondern auch Betroffenen unter unseren Versicherten direkte Hilfe, Früherkennung und Versorgung anbieten“, sagte Frank Lätsch, verantwortlicher Bereichsleiter für Prävention und Selektivverträge bei der DAK-Gesundheit.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung