Forschungsverbund will CAR-T-Therapien verbessern

Würzburg – Ein neuer Forschungsverbund, an dem die Universität und das Universitätsklinikum Würzburg beteiligt sind, will die Immuntherapie mit CAR-T-Zellen verbessern. Bei dem Verfahren werden Patienten T-Zellen entnommen und so verändert, dass sie die Tumorzellen besser erkennen. Diese effektiveren CAR-T-Zellen werden den Erkrankten mittels Infusion wieder zugeführt.
Damit die CAR-T-Immuntherapie gelingt, müssen zuerst passende Antigene auf den Tumorzellen identifiziert werden. Dann gilt es, geeignete T-Zellen zu finden und sie mit hoher Präzision in effektive CAR-T-Zellen umzuwandeln.
„In diesem Prozess kommen bislang zwei Nachweismethoden zum Einsatz, deren Sensitivität zu wünschen übriglässt – die Immunhistochemie und die Durchflusszytometrie“, hieß es aus der Arbeitsgruppe. Hier setzt der neue Verbund „Fighting Cancer with Optimal Personalized Immunotherapies“ (IMAGINE) an.
„Wir möchten eine superauflösende Mikroskopieplattform entwickeln, die im klinischen Alltag einsetzbar ist“, erläutert der Mikroskopie-Experte Markus Sauer von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der den neuen Verbund koordiniert.
Die Plattform soll automatisiert und mit hohem Probendurchsatz tumorspezifische Antigene auf Tumorzellen erkennen. Außerdem soll sie die Qualität der im Labor erzeugten Antigen-Rezeptoren für die CAR-T-Zellen charakterisieren.
Neben Sauer beteiligt sich auch ein Team um Hermann Einsele, Michael Hudecek und Thomas Nerreter von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg. Im Verbund wollen sich die Mediziner in der ersten Phase auf Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie konzentrieren.
„Sie sprechen zwar sehr häufig auf die CAR-T-Zell-Therapie an, erleiden dann aber oft einen Rückfall“, erklärt Einsele. Weitere Krebsarten, gegen die CAR-T-Zellen schon eingesetzt werden, sind Lymphknotenkrebs oder das Multiple Myelom.
„Bei beiden ist die Ansprechrate deutlich geringer und der Verbesserungsbedarf noch größer“, so Einsele. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den neuen Verbund über drei Jahre.
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