Hochschulen

Frankfurt wird Referenzzentrum für Lasertechnologie in der Urologie

  • Freitag, 6. November 2020
Wenn Nierensteine in die Harnleiter wandern, spricht man von Harnleitersteinen. /Axel Kock, stock.adobe.com
Axel Kock, stock.adobe.com

Frankfurt am Main – Die Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Frankfurt wird Refe­renz­zentrum für eine neue Lasertechnologie. Der Thuliumfaserlaser „ist schneller und sanfter als seine Vorgänger. Er lässt sich zur Behandlung von Nierensteinen, von gutarti­gen Prostatavergrößerungen aber auch von Tumoren einsetzen“, sagte Felix Chun, Direk­tor der Klinik.

Er beschreibt die neue Technik am Beispiel von Nierensteinen: Wandern diese kristallinen Ablagerungen in den Harnleiter, verursachen sie dort bekanntlich große Schmerzen. Um sie zu entfernen, wird bisher ein Laser über die Harnröhre eingeführt, mit dem sie zer­trüm­mert werden. Die Bruchstücke können dann über die Harnröhre ausgeschieden wer­den.

Teilweise ist aber auch eine erneute Behandlung erforderlich, etwa wenn Steinchen nicht klein genug geraten. Mit dem neuen Thuliumfaserlaser sei die Behandlung für den Pa­tien­ten wesentlich angenehmer und sicherer.

Denn die Steine werden laut den Frank­furtern nicht mehr zertrümmert, sondern zer­stäubt. So entstünden keine Trümmerteile, die der Patient eventuell mühsam ausscheiden müsse. Stattdessen bleibe nur ein feiner Staub, der bereits während des Eingriffs ausge­spült werde.

Zugleich brauche die Behandlung nur etwa die Hälfte der Zeit bisheriger Systeme. Tech­nische Neuerungen erlaubten es Urologen zudem, präziser zu arbeiten. „Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit von Blutungen und die Belastung für das Nachbar­gewe­be insgesamt sinkt, sich also die Patientensicherheit erhöht“, so Chun.

Die Frankfurter Klinik für Urologie plant nach eigenen Angaben, neben Studien mit der neuen Technik ein Register für die Stein- und die Prostatabehandlung aufzubauen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung