Frankfurt wird Referenzzentrum für Lasertechnologie in der Urologie

Frankfurt am Main – Die Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Frankfurt wird Referenzzentrum für eine neue Lasertechnologie. Der Thuliumfaserlaser „ist schneller und sanfter als seine Vorgänger. Er lässt sich zur Behandlung von Nierensteinen, von gutartigen Prostatavergrößerungen aber auch von Tumoren einsetzen“, sagte Felix Chun, Direktor der Klinik.
Er beschreibt die neue Technik am Beispiel von Nierensteinen: Wandern diese kristallinen Ablagerungen in den Harnleiter, verursachen sie dort bekanntlich große Schmerzen. Um sie zu entfernen, wird bisher ein Laser über die Harnröhre eingeführt, mit dem sie zertrümmert werden. Die Bruchstücke können dann über die Harnröhre ausgeschieden werden.
Teilweise ist aber auch eine erneute Behandlung erforderlich, etwa wenn Steinchen nicht klein genug geraten. Mit dem neuen Thuliumfaserlaser sei die Behandlung für den Patienten wesentlich angenehmer und sicherer.
Denn die Steine werden laut den Frankfurtern nicht mehr zertrümmert, sondern zerstäubt. So entstünden keine Trümmerteile, die der Patient eventuell mühsam ausscheiden müsse. Stattdessen bleibe nur ein feiner Staub, der bereits während des Eingriffs ausgespült werde.
Zugleich brauche die Behandlung nur etwa die Hälfte der Zeit bisheriger Systeme. Technische Neuerungen erlaubten es Urologen zudem, präziser zu arbeiten. „Wir gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit von Blutungen und die Belastung für das Nachbargewebe insgesamt sinkt, sich also die Patientensicherheit erhöht“, so Chun.
Die Frankfurter Klinik für Urologie plant nach eigenen Angaben, neben Studien mit der neuen Technik ein Register für die Stein- und die Prostatabehandlung aufzubauen.
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