Gemeinsame Forschungsinitiative zur Behandlung der Fettleber
Mainz/Frankfurt – Eine gemeinsame Forschungsinitiative zur Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) haben die Universitätsmedizin Mainz mit der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt am Main initiiert.
Die NAFLD zählt zu den weltweit häufigsten Lebererkrankungen. In Deutschland sind rund 20 Millionen Menschen betroffen. Als Hauptursachen gelten Übergewicht und zu wenig Bewegung. Damit leiden viele NAFLD-Patienten auch an Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Medikamentös lässt sich die NAFLD laut den Projektpartnern bisher nicht adäquat behandeln.
Daher lautet die zentrale Frage der gemeinsamen Forschungsinitiative, inwieweit ein veränderter Lebensstil den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen kann. Die Antworten auf diese Frage sollen zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze beitragen. Zusätzlich wollen die Wissenschaftler neue Biomarker im Blut entwickeln, mit denen sich die Erkrankung zuverlässig und sicher diagnostizieren und ein Behandlungserfolg feststellen lässt.
Bei einem Teil der Patienten kommt es zusätzlich zur NAFLD zu einer Entzündung der Leber mit der möglichen Folge einer Leberzirrhose. Da die Entzündung der Leber zunächst kaum oder nur unspezifische Beschwerden hervorruft, werden viele Patienten von der Diagnose überrascht. „Diese vom Lebensstil abhängige Erkrankung zu behandeln, fällt schwer. Es ist nicht einfach, patientenindividuelle Empfehlungen zur Verbesserung des Gesundheitszustands auszusprechen. Deshalb wollen wir unter anderem herausfinden, wie sich der Lebensstil der Betroffenen am besten beeinflussen lässt, damit sich der Verlauf der Erkrankung bessern lässt“, erklärt Jörn Schattenberg von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz.
Schattenberg leitet die neue Forschungsinitiative mit dem Namen „LIFT-off“ (Lifestyle Intervention to prevent and improve hepatic fibrosis in non-alcoholic fatty liver disease) gemeinsam mit dem Direktor des Instituts für translationale Immunologie, Detlef Schuppan. Der Verbund der Rhein-Main Universitäten (RMU) fördert dieses auf ein Jahr angelegte Projekt mit 100.000 Euro. Es soll als Basis für eine größere Forschungsinitiative dienen.
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