Gesundheitsfördernde Stadtentwicklung notwendig

Berlin – Städte als gesundheitsfördernde Lebensräume zu gestalten. Dafür setzt sich eine Arbeitsgruppe des Global Health Hub Germany ein. Der Hub ist ein 2019 gegründetes Netzwerk für globale Gesundheit in Deutschland.
„Die meisten Menschen leben in Städten und der Anteil der städtischen Bevölkerung nimmt kontinuierlich zu. Dennoch hat die städtische Gesundheit keine Priorität in der Politik und es fehlt auch an spezifischen Forschungsgeldern“, sagt Timo Falkenberg vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn.
Die Arbeitsgruppe daher ein Policy Paper zu der Fragestellung „Städte als Möglichkeitsräume der Gesundheitsförderung?“ erstellt. Danach sind drei Forderungen zentral: Städte benötigen laut den Fachleuten eine integrierte Gesundheitsmanagementstrategie, die ein regelmäßiges Monitoring und die gesundheitsfördernde Gestaltung von Stadtlandschaften beinhaltet.
Wichtig ist laut dem Policy Paper außerdem, dass Gesundheitsförderung in der Stadtplanung und -entwicklung zu einer Priorität wird. „Gesundheitsförderung darf nicht auf Krankheitsprävention reduziert werden. Notwendig ist ein transdisziplinärer Ansatz mit Wissensaustausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft“, fordert die Arbeitsgruppe.
Auf Grundlage individueller Stadtdiagnosen müsse dann jede Stadt eigene Maßnahmen zur Verbesserung von Stadtgesundheit entwickeln, hieß es.
Diese drei Forderungen haben die Autoren in Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure heruntergebrochen, also unter anderem für Stadtverwaltungen, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft, nationale Regierungen, internationalen Organisationen und für die Forschungsförderung.
„Wir hoffen, dass insbesondere Politikerinnen und Politiker unser Policy Paper lesen und den dringenden Bedarf erkennen, gesunde städtische Umgebungen durch eine Reihe von Veränderungen zu gestalten“, erklärt Carsten Butsch aus der Arbeitsgruppe.
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