Gießener Arbeitsgruppen erforschen Funktion von Proteinklasse in Bakterien
Gießen – Die Funktion von kleinen Proteinen in Bakterien erforschen Gießener Mikrobiologen im Rahmen eines Schwerpunktprogramms (SPP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
„Ich freue mich sehr darüber, dass gleich drei Gießener Arbeitsgruppen daran beteiligt sind, eine neue Proteinklasse in Bakterien zu erforschen, die durch ihre ubiquitäre Verbreitung einen großen Einfluss auf die Umwelt und unsere Gesundheit haben“, sagte der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Joybrato Mukherjee. Wenn das biochemische Potenzial und die regulatorischen Prozesse von Bakterien bekannt seien, könne dies auch innovative Anwendungen in Medizin und Biotechnologie ermöglichen.
Die Gene dieser Proteine sind so kurz, dass sie in bakteriellen Genomen lange übersehen wurden. Die Arbeitsgruppen um Gabriele Klug, Elena Evguenieva-Hackenberg und Bork Berghoff vom Institut für Mikrobiologie und Molekularbiologie der JLU werden die Bedeutung dieser jüngst entdeckten Klasse von bakteriellen Mikro-Proteinen im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 2002 „Kleine Proteine in Prokaryoten, eine unbekannte Welt“ erforschen.
Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese kleinen, meist weniger als 50 Aminosäuren kurzen Proteine wichtige Funktionen bei der bakteriellen Energieerzeugung, bei zellulären Transportprozessen, bei der Virulenz, bei Symbiosen, bei der Sporenbildung sowie bei der Photosynthese haben. Sie sind häufig an die Membran der Bakterien gebunden und können auch die Aktivität größerer Proteinkomplexe regulieren.
Sprecherin des SPP 2002 ist Ruth Schmitz-Streit vom Institut für Allgemeine Mikrobiologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
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