Hämophiliezentrum des Universitätsklinikums Leipzig für Gentherapien zugelassen

Leipzig – Das Hämophiliezentrum des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist als erstes Zentrum in Sachsen für die Anwendung von Gentherapien bei Patienten mit Blutgerinnungsstörung zugelassen worden.
„Menschen mit Hämophilie fehlen bestimmte Gerinnungsfaktoren, wodurch ihr Blut nur sehr langsam gerinnt“, sagte Christian Pfrepper vom Hämophiliezentrum des UKL. Die Standardtherapie sei der Ersatz der fehlenden Gerinnungsfaktoren.
Bei der Gentherapie wird den Betroffenen das Gen für die fehlenden Faktoren hingegen über eine einmalige Infusion implantiert – und zwar mit Hilfe einfacher Erkältungsviren. Die Patienten können den fehlenden Gerinnungsfaktor fortan selbst produzieren.
Aktuelle Studien belegen den Erfolg der Gentherapie. Das gilt insbesondere für die Hämophilie B. Hier beobachten Fachleute auch nach vielen Jahren noch gute Ergebnisse bei der Eigenproduktion von Gerinnungsfaktor IX. „Diese Aussicht macht vielen Betroffenen Hoffnung auf ein annähernd normales Leben“, hieß es aus dem Zentrum.
Da es sich dabei um ein neuartiges Verfahren handelt, müssen die Patienten vor und nach der Behandlung engmaschig überwacht werden. Allerdings sei es dem Hämophiliezentrum explizit erlaubt, auch Patienten anderer Einrichtungen als dem UKL mit der Gentherapie zu behandeln, hieß es aus der Universitätsklinik.
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